Innovatives Verfahren zur Festigung von schwer konservierbaren umweltgeschädigten Sandsteindenkmalen und numerische geomechanische Simulation der Risiken
01/05/2013 - 31/10/2014
Dieses Projekt beginnt im Mai 2013 mit einer Laufzeit von 18 Monaten und wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert.
Die Stadt Dresden mit ihren zahlreichen historischen Friedhöfen und Sandstein-Grabdenkmälern war bis 1989/90 einer hohen Schwefelbelastung von Luft und Regenwasser ausgesetzt. Für die große Zahl qualitätvoller historische Grabdenkmäler fehlen nachhaltige Konservierungstechniken, da herkömmliche Oberflächentränkungen zur Festigung der durch Umwelteinflüsse zerstörten Oberflächen oft nicht die erforderlichen Eindringtiefen des Wirkstoffs erreichen.
Volltränkungsverfahren erforderten dagegen bisher einen aufwendigen Abbau, die Stabilisierung und den Transport der Objekte über weite Strecken, die neben höheren Kosten auch mit Risiken für die Substanz verbunden sein können. Von der in-situ-Applikation des VKF-Verfahrens wird im Erfolgsfall eine 'Musterlösung' für umweltgeschädigte Kleindenkmale aus Cottaer Sandstein erwartet. D.h. eine nachhaltige Konservierung der Substanz am Ort, um somit die Palette möglicher Konservierungsverfahren zur Beseitigung von Umweltschäden für das vor allem im Osten Deutschlands weit verbreitete Bildhauergestein zu erweitern.
In Kooperation mit der Firma Atelier Pummer soll das VKF-Verfahren erstmals an einem barocken Grabmal aus Cottaer Sandstein unter Praxisbedingungen angewandt und seine Wirkung detailliert naturwissenschaftlich überprüft werden. Das ausgewählte Objekt ist vom Material und Schadensbild her typisch für zahlreiche ähnliche historische Grabmale auf Friedhöfen in ganz Sachsen und darüber hinaus; das Gestein steht für einen schwer konservierbaren Sandsteintyp mit breiter Porengrößenverteilung und Tonmineralgehalten. Eine Übertragbarkeit auf die umgebende Kulturlandschaft und die Modellhaftigkeit der Studie ist somit gegeben. Die geomechanisch-numerische Simulation des Materialverhaltens vor und nach der Tränkung soll dabei die Sicherheit der Maßnahme erhöhen und eventuelle Risiken bei der Behandlung offen legen. Mit dem Vorhaben soll erreicht werden, dass es ggf. von weiteren öffentlichen und privaten Denkmaleignern als Alternative zu anderen prinzipiell zur Verfügung stehenden Oberflächen- oder Volltränkungsverfahren angewandt werden kann.

Partner
- TU Bergakademie Freiberg
Institut für Geotechnik
Gustav-Zeuner Str. 1 - 09596 Freiberg/S.
Verantwortlich: Prof. Dr.-Ing. habil. Heinz Konietzky & Dipl.-Geol. J. Wichert - TU Dresden
Institut für Geotechnik
Professur für Angewandte Geologie
George-Bähr Str. 1 - 01062 Dresden
Verantwortlich: Prof. Dr. rer. nat. Heiner Siedel - Atelier Erich Pummer GesmbH
Nr. 165 - A 3602 Rossatz
Verantwortlich: Herr Erich Pummer - HTW Dresden
Fakultät Bauingenieurwesen/Architektur
Friedrich-List-Platz 1 - 01069 Dresden
Verantwortlich: Prof. Dr.-Ing. Stephan Pfefferkorn - Restaurator:
Fa. M. Eilenberger
Muldentalstr. 61 - 09623 Rechenberg-Bienenmühle, Holzhau
Verantwortlich: Dipl.-Rest. Michael Eilenberger - Friedhofsverwaltung Innerer Neustädter Friedhof
Verantwortlich: Herr Mehmke
Inhalt
- Dokumentation des Objektes, Objektkartierung und Schadenskatalog
- Voruntersuchungen am ungefestigten Objekt
- Untersuchungen an frischem und mit dem VKF-Verfahren behandelten gefestigten Probekörpern
- Simulation Verwitterung an Probekörpern
- Durchführung numerische Simulation für Rissprognosen Festigung
- Flankierende restauratorische Arbeiten am Objekt
- Nachuntersuchung der Festigung am Objekt
- Vergleich Laborergebnisse vs. Simulation
www.friedhof-dresden-neustadt.de