Natursteinreinigung mit ND.YAG. Lasertechnik

Die Steinreinigung ist mit all ihren Facetten wohl die riskanteste Restaurierungsmaßnahme und kann über Gedeih und Verderb eines Kunstobjektes entscheiden. Die Authentizität eines Kunstwerkes oder einer historischen Fassade ist von ihrer Oberfläche mit all ihren Zeugnissen der Geschichte, im Zusammenhang mit Ideologien, Wertschätzungen und Zeitgeschmack im direkten Zusammenhang zu sehen. Totalreinigungen ohne Respektierung von Patina, Farbfassungen, Schlämmen etc. reduzieren ein Objekt auf ein Skelett mit stark verminderter Aussage. Klassische Marmorplastiken, romanische und gotische Dome, und viele andere Kleinodien konnten in ihrer früheren Farbigkeit gänzlich andere Aussagen und Botschaften vermitteln, welche heutzutage nicht mehr verstanden werden können.

Prinzipiell darf eine Reinigung keine Beeinträchtigung oder gar Zerstörung von originalen und somit wertvollen Steinoberflächen zur Folge haben. Chemische oder mechanische Reinigungsmethoden bergen immer die Gefahr unkontrollierbare Ergebnisse zu erzielen. Besonders bei chemischen Methoden sind Folgeschäden nie ganz auszuschließen. Verfärbungen, Fleckenbildung oder Ausblühungen von Reinigungssubstanzen bescheren oft spätere, unliebsame Überraschungen.

Aus diesem Grund wenden wir seit 1997 die ND.Yag. Lasertechnik zur Reinigung wertvoller Steinoberflächen an. (Stephansdom, Wien; Minoritenkirche, Wien; Basilika Bad-Deutsch Altenburg, NÖ; Objekte Museum Carnuntum, NÖ; Palazzo Publico, Siena; Chiesa Maria Magdalena, Venedig etc.)

Bei der Energiequelle der Apparate handelt es sich um einen Stab aus Ytrium Aluminium Granat (YAG), im Wesentlichen ein Träger aus amorphem Glas, behandelt mit Neodymium (Nd.), einem Mineral, das dazu dient, Photone (Lichtquanten) der gewünschten Wellenlänge zu produzieren (1064 nm = infrarot). Die entscheidende Eigenschaft, die den Laser interessant macht, ist die kurze Dauer seiner Lichtimpulse von weniger als 10 ns (Nanosekunde). Jeder Lichtpuls erzeugt in der Ablagerungs- bzw. Schmutzschicht eine Schockwelle, welche durch Mikroresonanz zum Abplatzen der Verunreinigung führt, ohne dabei den darunter liegenden Stein zu beeinträchtigen, denn dieser reflektiert den Laserstrahl. Da es sich bei der Lasermethode um einen rein physikalischen Prozess handelt, ist eine nachträgliche Veränderung des Reinigungsergebnisses auszuschließen.

Als exakt vorprogrammierbares Reinigungsergebnis präsentieren sich die Steinoberflächen mit einer hauchdünnen Schichte Patina, das bedeutet, dass das Original nicht berührt wurde und der Reinigungsvorgang unbegrenzt wiederholt werden kann, ohne einen Verschleiß der Originalsubstanz riskieren zu müssen.

Primglöckleintor, Dom St. Stephan, Wien

Unterkleid mit roten Farbresten
  1. Kalkstein
  2. 40 µm hellblau: Bleiweiß mit etwas Azurit, Ölanstrich
  3. 30 µm rot: Minium, Öl
Mantel mit blauen Farbresten
  1. weiß: Bleiweiß, stark krakeliert, 1 blaues Smaltekorn an der Oberfläche, evtl. nur verschmiert von der darüber liegenden Schichte, außen starke Ölbräunung
  2. 200 µm blau: Bleiweiß, hier im Gegensatz zu Probe mit Smalte, diese zum Teil entfärbt, Ölfarbe
Plinthe mit grüner Fassung
  1. Kalksandstein
  2. grüne Farbreste in der Vertiefungen: Bleiweiß, Schwerspat, Kreide, Ocker und Grüne Erde und etwas Ultramarin

Stephansdom Wien, "Lackner Ölberg", 1501

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